Auch in diesem Jahr gelang es durch die Kooperation mit der
Heinrich – Böll – Stiftung Schleswig-Holstein einen Zeitzeugen der
Atomreaktor-Katastrophe von Tschernobyl für zwei Doppelstunden an unsere Schule
zu bekommen. Zu dem Gespräch waren auch zwei Schulklassen des Helene Lange
Gymnasiums erschienen.
Anatoliy Ruchytsya ist als einer von zahlreichen
Liquidatoren im Jahr 1986 daran beteiligt gewesen, die Situation unter
Kontrolle zu bringen. Als junger Arzt von damals 25 Jahren bekam er drei Wochen
nach dem GAU den Befehl von Seiten der Regierung, zu einem Einsatz in die
10Km-Sperrzone des havarierten Kernkraftwerks zu reisen. Dort war es sein
Auftrag, die Männer, die Lösch- und Aufräumarbeiten am explodierten Reaktor
leisteten und auch an der Schutzhülle aus Beton – dem Sarkophag – bauten,
medizinisch zu versorgen.
Die Schülerinnen und Schüler konnten Herrn Ruchytsya nach
einem Einführungsvortrag befragen. Auch die aktuelle Situation in der Ukraine
spielte hier eine Rolle. Nach jeweils einer Doppelstunde endete ein gelungenes
Gemeinschaftsprojekt.